Warum rezenzieren die österreichische Musikjournalisten noch nicht über Boy Crisis?
In ihrem Myspace blog fragen sie, ob es stimmt, dass „Germany Loves Boy Crisis? At least it seems like they might. None of us know Germans so we can't confirm this. “
Die 5 Jungs aus Williamsburg (Brooklyn) und Freunde der heuer überpräsenten Band MGMT, beschreiben ihre Musik als “a computer having sex with a beautiful bird or something”. NME lenken auf „next year’s brightest hopes“ hin .
Wie Santogold und MGMT haben sie sich an der Wesleyan University kennengelernt.
Boy Crisis hat noch kein Album veröffentlicht und stellt leider im Netz nur 3 Nummern zur Verfügung. Darunter der Disco Hit „Dress to disgress“, eine Mischung zwischen Prince und Pet Shop Boys über Talking Heads. D ieser Track ist psychedelisch und verbreitet Liebe. Der Text ist heiter und der Gesang eigenständig:
“ah, ah, ah, ah, ah, ah, ah…you can do me like…Bruce Springsteen”. Herausragende sexuelle funkige punkige tanzbare Musik !
Als ich in den Konzertsaal hineinkam, kannte ich - ehrlich gesagt - Robert Foster' s Platte -„The Evangelist“- nicht.
Das einzige und letzte Mal, dass ich Ihn auf einer Bühne erleben konnte war vor zwei Jahren damals auch im WUK und vor Grant McLennans tragischem Ableben.
Robert Foster stand plötzlich da, ohne seinen Partner, nur mit seiner akustischen Gitarre am Mikrophon. Er begann mit langsamen Nummern, ruhig, eintönig. Nach drei Nummern, als man schon befürchten konnte, dass ein ganzes Konzert in diesem Stil fad wird, kündigte er „die zweite Person des Quartetts“ an. Das Konzert wurde dank dem hinzugekommenen Bass lebendiger, und Foster wirkte entspannter und erzählte uns wie "Rock And Roll Friend“ zustande gekommen ist. Anekdotisch, humorvoll, darauf hatten wir gewartet wie zu den alten Zeiten der verblichenen Band. Statt unter dem drückenden schweren Schatten der ehemaligen Band einzustürzen, hat er es geschafft das Go-Betweens Repertoire zu adaptieren, indem er uns eine persönliche, charismatische Performanz vorführte.
Foster, wie immer elegant, mit seinem Sakko und kleinen Schweißperlen auf der Stirn rief von einem Lied zum nächsten, die beiden anderen Mitglieder des Quartetts auf die Bühne.
Crescendo ist das beste Wort um die Show zu beschreiben.
Einerseits Foster, der sozusagen stoisch am Anfang auf dem Podest stand um uns langsam seine Crooner-Seite zu zeigen. Seine Tanzschritte glichen mal Jarvis Cocker, mal Morissey. Obwohl man nicht wusste, ob er einen Gesichtstick hatte oder einen trockenen Mund.
Abgesehen vom seinen Posing steigerte sich auch die Stimmung auf und vor der Bühne mit den berühmten Hits der Go-Betweens Platte „16 lovers lane“ ("Im allright", "Quiet Heart"). Poppig, professionell, es hörte einfach nicht auf, und die Band ließ sich gerne um drei Zugaben bitten. Als die Band zum zweiten Mal zurückkam, schrie plötzlich jemand den Songtitel „I dive for your Memory“. Foster nickte und intonierte die ersten Akkorde des Liedes. Foster war gerührt, versunken und Grant McLennans Geist war da.
Sang Foster für Grant? „Deep down I’m lonely, And I miss my friend“. Zweifellos eine Widmung, indem er geschickt die letzte Zeile des Liedes modifizierte und nach dem “We stood that chance“ ein „yes we´ll do“ hinfügte.
Robert Foster und seine Band gaben dem Zuhörer Hoffnung, Hochgefühl und Ohrwürmer...
Es gibt definitiv ein Leben nach den Go-Betweens und das heißt Robert Foster!
Magali Arnoux über Robert Foster´s konzert im WUK- 08.10.2008